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Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus konstituiert sich

Nach intensiver Vorarbeit fand nun das erste Forum der „Gesundheitsregionplus” für den Landkreis statt. „Sie alle sind herzlich dazu eingeladen, aktiv an der Gestaltung der Gesundheitsregion mitzuwirken“, wandte sich Landrat Matthias Dießl an die Teilnehmer. In den kommenden Monaten sollen in Arbeitskreisen Handlungsfelder und konkrete Projekte ausgearbeitet werden. Auch eine Bedarfsanalyse für Schwangere und junge Familien mit Säuglingen ist geplant. Was es mit der Gesundheitsregion genau auf sich hat, beantworten wir auf dieser Seite.

Was ist eigentlich die Gesundheitsregionplus?

Es handelt sich um ein Förderprogramm des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Es gibt mittlerweile 50 „Gesundheitsregionenplus” in Bayern. Der Landkreis Fürth hat im Frühjahr 2019 den Förderbescheid erhalten. Ziel ist es – zusammen mit der Kommunalpolitik – die Akteure des Gesundheitswesens, z.B. Ärzte vor Ort besser zu vernetzen. Mit dem Programm sollen einerseits die unterschiedlichen Stärken der Regionen betont und andererseits passgenaue Antworten für eine Gesundheitsversorgung der Zukunft vor Ort gefunden werden. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert Landkreise und kreisfreie Städte, die Gesundheitsregionenplus bilden, über fünf Jahre mit bis zu 250.000 Euro je Region für Personal- und Sachkosten.

Was soll im Landkreis Fürth mit dem Förderprogramm erreicht werden?

Grundsätzlich will der Landkreis den Gesundheitszustand der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Die gesundheitliche Chancengleichheit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität sollen erhöht werden. Zugleich soll das hohe Versorgungsniveau mit niedergelassenen Ärzten und Fachärzten erhalten bleiben. Bei Untersuchungen fand das Gesundheitsamt heraus, dass die Säuglingssterblichkeit im Landkreis Fürth über dem Landesdurchschnitt liegt. „Es ist zwar keine alarmierende Abweichung, dennoch aber eine gewisse Auffälligkeit, die uns letztlich auch veranlasst hat, das Förderprogramm der Gesundheitsregionenplus zu nutzen”, betonte Landrat Matthias Dießl. Dazu soll von der Evangelischen Hochschule Nürnberg eine Bedarfsanalyse gemacht werden, die die AOK Bayern mit Fördermitteln unterstützt. So will der Landkreis herausfinden, wie es um die gesundheitlichen Angebote für junge Familien steht und wie diese ausgebaut oder optimiert werden können. Wie Karl-Hermann Rechberg von der Hochschule erläuterte, sind dazu auch Gesprächsgruppen mit Bürgerinnen und Bürgern geplant, zudem soll mittels eines Fragebogens – ausgelegt zum Beispiel in Wartezimmern von Ärzten – die gesundheitliche Situation junger Familien abgefragt werden.

Wie steht es um die ärztliche Versorgung im Landkreis Fürth?

Noch sind wir sehr gut versorgt. Es gibt im Landkreis Fürth 86 Hausärzte, die Versorgungsquote beträgt damit rund 109 Prozent. Allerdings: Rund 33 Prozent dieser Hausärzte sind 60 Jahre oder älter und werden somit in den kommenden Jahren vermutlich in den Ruhestand gehen. Daher sei es wichtig, neue Ärzte für den Landkreis zu gewinnen und innovative Lösungen zu entwickeln, um das hohe Niveau zu halten. Bei den Fachärzten liegt die Versorgungsquote in allen Bereichen deutlich über 100 Prozent, bei den Haut-Ärzten sogar bei rund 200 Prozent. Zudem gibt es ein flächendeckendes Angebot an Apotheken. Die Zahl der inhabergeführten Apotheken ist allerdings rückläufig, sodass auch hier in den kommenden Jahren Versorgungsengpässe entstehen könnten.

Wie ist die Gesundheitsregion im Landkreis Fürth aufgebaut?

Neben dem Gesundheitsforum als zentrales Steuerungselement und der Geschäftsstelle zur Koordination der Gesundheitsregionplus, besteht die Gesundheitsregion aus themenspezifischen Arbeitsgruppen, die sich thematisch der regionalen Gesundheitsversorgung, der Pflege sowie der Prävention und Gesundheitsförderung widmen.