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Fürth schockt- der Neustart für das Herz


Die Gesundheit und medizinische Versorgung der Mitmenschen sicherzustellen ist eine Aufgabe von hoher Priorität für jede Gesellschaft. Der plötzliche Herzstillstand mit seiner schockierend hohen Todesrate von 90 % stellt uns vor eine große Aufgabe. In der EU versterben daran jedes Jahr 450.000 Menschen.
Herz-Kreislauferkrankungen sind auch die häufigste Todesursache in Deutschland. Etwa 20 % davon sind auf den plötzlichen Herztod zurückzuführen. Nur jeder zehnte Betroffene überlebt und das häufig mit irreversiblen Schäden. Die Überlebenschancen sind seit 30 Jahren nicht gestiegen. Denn durchschnittlich dauert es sieben bis neun Minuten in Großstädten, auf dem Land z. T. jedoch wesentlich länger, bis ein Rettungswagen eintrifft, um diese Menschen zu versorgen. Eine noch schnellere Versorgung erscheint mit der Infrastruktur der Rettungswachen und Leitstellen unrealistisch. Allerdings kommt es bereits nach drei bis fünf Minuten zu unwiderruflichen Schäden, vor allem des Gehirns.
Ziel des Projekts ist die Steigerung der Überlebenszahlen nach plötzlichem Herzstillstand in der Stadt und im Landkreis Fürth. Dies soll vor allem durch ein dynamisches System mit einer verbesserten Public Access Defibrillation Infrastruktur, die Einführung einer App-gestützten Laienhilfe mit Alarmierung durch die ILS, die Sensibilisierung der Bürger für das Thema Plötzlicher Herztod sowie die Bereitstellung niedrigschwelliger Trainingsangebote für die Bevölkerung erreicht werden.
Fürth kann durch die Umsetzung und Einbettung in eine Gesamtstrategie eine Vorreiterrolle in ganz Bayern übernehmen, um die Rettungskette und damit die Versorgung von Mitmenschen deutlich verbessern. Das Netzwerk aus Stadt und Landkreis Fürth, durch die Projektkoordination seitens der AGNF, Themen-/Fachpartner, Imagepartnern und Businesspartnern bietet die optimale Basis.

Das sieht auch Innenminister Joachim Herrmann so, der das Projekt als Schirmherr begleitet. "Jede Minute zählt", betonte er bei seinem Besuch an der Realschule Zirndorf, an der ein solcher frei zugängiger Defibrillator installiert wird. Die Patenschaft hierzu übernimmt das Landratsamt Fürth. Hier können Sie ein kurzen Beitrag im Frankenfernsehen dazu sehen: 

Fernsehbeitrag “Fürth schockt“ im Franken Fernsehen


Begleitet wird das Projekt durch Studien aus dem wissenschaftlich-technischen Bereich durch das Fraunhofer Institut und medizinisch durch das INOB.


"Fürth schockt!" - die flächendeckende Ausstattung des Landkreises mit 24/7- zugängigen Defibrillatoren 

Automatische externe Defibrillatoren (AEDs) sind medizinische Geräte zur akuten Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern). Ohne Behandlung verstirbt der Patient*in innerhalb wenigerMinuten. AEDs tragen wesentlich zur Lebensrettung bei, weil in 85 % aller Fälle dem plötzlichen Herztod einKammerflimmern vorausgeht. Eine Überlebensrate um 30-50 % kann mit einem AED-Netzwerk verbessertwerden. Dies würde allein in der EU 150.000-250.000 geretteten Leben pro Jahr entsprechen.
Daher müssen sie in der Stadt und im Landkreis Fürth einfach auffindbar, funktionsfähig und leicht undöffentlich zugänglich sein. Ein digitales Kataster hilft dabei sehr. Das flächendeckende Vorhandensein sollte dafür fachkundig analysiert werden. Es wird ein Konzept zur Sicherstellung der Verfügbarkeit undFunktionalität benötigt. Die Wartung und der Service muss sichergestellt und die Verfügbarkeit vonVerbrauchsmaterialien muss geklärt und organisiert werden. Anwendungsdaten sollten ebenfallswissenschaftlich ausgewertet werden.

Im Sommer 2021 fand im Zuge der Bewerbungen um die Förderung von neu anzuschaffenden AED auch eine
„Inventur“ zu bestehenden AED Standorten statt. Aus der Abfrage ergab sich folgender Informationsstand:
• Von 136 Rückläufen verfügen 10 über mehrere AED und 42 über einen AED. Davon sind 25 in der Stadt und 17 im Landkreis.
• Öffentlich zugänglich in der Stadt Fürth sind: 1 AED 24/7, 11 zu den Geschäftszeiten und 8 nachAbsprache mit dem Personal.

Um mehr AEDs in der Stadt und Landkreis platzieren zu können, hat sich das Projektteam der AGNF ein Patensystem überlegt. Hüssen Partner gewonnen werden. Diese möglichen Partner werden durch eine Marketingkampagne und persönlicher Kontaktaufnahme erreicht. Der Partner darf dann einen AED nach örtlicher Gegebenheit anbringen oder anbringen lassen. Das Gerät braucht Strom für eine integrierte Heizung und Platz für einer Schutzkasten (runde Form, ca. 60 cm Durchmesser). In dieser vertraglichen Verbindung ist geklärt werden, wer z. B. für eine etwaige Verlegung des Stroms, für die Bezahlung des Stroms, und für die ordnungsgemäße Anbringung zuständig ist.bAlle weiteren Aufgaben wie die Wartung des gerätes, Ersatz bei Diebstahl oder nutzung etc. übernimmt die AGNF. 
Als Dauer der Partnerschaft sind vier Jahre anstrebbar. In dieser Zeit erhält der Partner den vollen routinemäßigen Service und den Gerätetausch nach einem Einsatz.

Genauere Informationen finden Sie unter: 

Im Rahmen des Projektes wurden bisher folgenden Paten in Stadt und Landkreis Fürth gewonnen: 

    • Infra Fürth: Bahnhofsplatz, 90762 Fürth und Trafohaus am Parkplatz Humbser Str. 21, 90768 Fürth
    • SpVgg Greuther Fürth: Ticket Tribüne und Foyer Haupttribüne Greuther Fürth, Kronacher Str. 154, 90765 Fürth
    • Markt Cadolzburg: Lastenradstation Bahnhof Egersdorf , 90556 Cadolzburg
    • ABF- Apotheke, Gebhardtstr. 28, 90762 Fürth
    • Autozentrum Fürth Graf GmbH, Audizentrum Fürth, Schwabacher Str. 333, 90763 Fürth 
    • GS Schenk Firmengruppe, Zaun vor dem Haupteingang, Siegeldrofer Str. 55, 90768 Fürth
    • FFW Vach, Baywa, Die Vacher Sanitäter, Rotdornstr. 3, 90768 Fürth
    • Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eG, Ecke Kriegheimerstr.-Espanstr., 90768 Fürth
    • und viele mehr




"Region der Lebensretter"- die appgestützte Ersthelferalarmierung

Das Projekt soll noch um eine smartphonegestützte Alarmierung von Ersthelfern ergänzt werden. Dabei werden im Notfall vorab registrierte professionelle Ersthelfer wie Ärzte, Apoheker oder Pflegekräfte, die sich in der Nähe des Notfallorts aufhalten, über die integrierte Leitstelle auf ihrem Handy alarmiert und können so schnell Hilfe leisten. Der Verein eines seit sechs Jahren etablierten und sehr erfolgreichen Projekts in Freiburg mit dem Namen „Region der Lebensretter“ dient dabei als Kooperationspartner. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wollen Fürth gemeinsam schocken!

Genauere Informationen zu App finden sie untern:

Wer kann Ersthelfer werden?
 
  • Ersthelfer können alle medizinischen Fachkräfte und Angehörige von Hilfsorganisationen und Feuerwehren werden, sofern sie über eine medizinische Grundausbildung bzw. über ein spezielles BLS-Training verfügen. Laien, ohne Bezug zur Medizin oder ohne Tätigkeit in einer BOS-Organisation werden aktuell nicht in das System eingebunden. Jeder Ersthelfer muss sich in der App registrieren und wird von uns nach Prüfung der Voraussetzungen freigeschaltet. Wer als Ersthelfer der Region der Lebensretter alarmiert wird, ist versichert und tut dies im Auftrag des Projektes und nicht im Auftrag seiner Hilfsorganisation. Alle registrierten Ersthelfer werden mit einer Einsatztasche bzw. einem Einsatzrucksack ausgestattet, der einen Beatmungsbeutel, hygienisches Schutzmaterial, eine einfache Einsatzweste und einen Ausweis enthalten wird. Ersthelfer werden vor dem ersten Einsatz auf die Mitwirkung im Projekt geschult.
 
    • Inhalte der Schulung sind eine spezifische Einweisung auf das System „Region der Lebensretter“, die konkrete Umsetzung in der Stadt und Landkreis Fürth sowie eine ERC zertifizierte Auffrischungsschulung in Basic Life Support mit Einweisung in die im Projekt verwendeten AED-Geräte.

Anmeldung zum nächsten Kurs am 15.07.2023: Anmeldung Schulung Lebensretter- App